Wir haben heute Terztürmchen gebildet auf den Tönen der Stammtonreihe und festgestellt, daß Durakkorde (große Terz plus kleine Terz) entstehen auf der fünften Stufe (Dominante), auf der ersten (Tonika) und im Dreiklang, der eine Quinte unter dem ersten Ton der Skala ansetzt (Subdominante). Auf den anderen Stufen entstehen Mollakkorde (kleine Terz unten) und ein merkwürdiger auf der VII. Stufe, der aus zwei kleinen Terzen besteht und verminderter Dreiklang heißt.
Die Töne der drei Durakkorde ergeben horizontal wiederum die Skala, darum lassen sich theoretisch alle Melodien, die in der Durtonleiter komponiert sind, mit diesen drei Akkorden begleiten - probiert es aus mit Kinder- oder Volksliedern.
Wir haben die Namen der Intervalle wiederholt. Innerhalb der Oktave gibt es: reine Intervalle: Prime, Oktave, Quinte, Quarte
kleine und große Intervalle: Sekunde, Terz, Sexte, Septime (Halbtonunterschied zwischen klein und groß)
übermäßige und verminderte Intervalle (weitere Halbtonvergrößerung, auch bei reinen Intervallen, z.B. verminderte Quinte = Tritonus = drei Ganztöne)
Die ersten Übungen zum Improvisieren auf der Stammtonreihe findet ihr hier http://www.muusik.de/login.html
Wir haben erneut Terztürmchen gebildet auf der Skala, die wir Durtonleiter nennen, und wir erkannten Durakkorde auf den Stufen IV. und V. und natürlich auch I. Das Verhältnis dieser Akkorde basiert auf Quintverwandtschaft, da ihre Grundtöne, also die Töne, auf die die Terzen geschichtet werden, eine Quinte auseinanderliegen. Vom Grundton der ersten Stufe aus gesehen: eine Quinte tiefer entsteht der Akkord, den wir mit Hugo Riemann, dem Erfinder bzw. Weiterentwickler der Funktionstheorie: Subdominante, und eine Quinte drüber: Dominante nennen. Der Akkord auf der ersten Stufe heißt Tonika.
Nochmal: In einer Durtonleiter, deren Kennzeichen die Halbtonschritte zwischen Stufe drei und vier sowie sieben und acht sind, stehen diese Akkorde immer in Dur (beginnen mit einer großen Terz)! Die Wirkung der Dominante (will zur Tonika) verstärkt sich, wenn wir eine Septime hinzufügen, die, da wir sie aus der Skala nehmen, immer klein ist; dieser Akkord heißt Dominatseptakkord und wird D7 abgekürzt, meist mit hochgestellter sieben. Diese Funktion ist auch nach hundert Jahren Jazz nicht kleinzukriegen!
Terzverwandtschaft nennen wir die Beziehung der Akkorde, deren Grundtöne eine Terz auseinanderliegen. Für uns ist zunächst entscheidend die Tatsache, daß eine kleine Terz unter unseren drei Durakkorden Mollakkorde sich bilden, die als Stellvertreter fungieren können, z.B. a-moll ist der parallele Mollakkord zu C-Dur, oder, mit Hugo Riemann: eine kleine Terz unter der Dominante befindet sich die Dominantparallele, der Subdominante die Subdominantparallele und eine kleine Terz unter der Tonika liegt der parallele Mollakkord namens Tonikaparallele.
Probiert nochmal rum mit Mollakkorden, die eine kleine Terz unter den jeweiligen Durakkorden gebildet werden, z.B. D-Dur und h-moll, hört, warum die Stellvertreter genannt werden.
Samstag, 1. November 2014
Protokoll der Sitzung vom 24.10.
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